Kirchsteig Müllrose

Landschaftspflegeprojekt

Polaroid DIGITAL CAMERA

Planung:

  • Geplant wurde der Bau einer Erholungshütte an einer zentral gelegenen Stelle als Ersatz für die vorhandenen verwitterten Sitzgelegenheiten.
  • Neben der Tourismuslenkung sollte auch eine Art „Offenes Klassenzimmer“ für die Waldschule „Am Rogge – Busch“ ermöglicht werden, da Herr Boljahn mit Kindergarten- und Schulklassen den Kirchsteig in Lehrwanderungen einbezieht.
  • Dieser Platz bietet einen ausgezeichnete Blick in den Mischwald aus Stiel- und Traubeneichen, Rot- und Hainbuchen sowie Robinien, Eschen, Bergahorn, Kiefern und Fichten. Zudem befindet sich hier ein natürlicher Sumpf, der als Biotop Frösche, Kröten und Kleinstwassertiere beherbergt und Wildtieren als Wasserversorgung dient, daher soll dieser Ort aus Naturschutzgründen nicht betreten werden.
  • Dem Rastenden bietet sich die Möglichkeit zur Naturbeobachtung, da in den Bäumen viele kleinere Vogelarten, aber auch Spechte, Eichelhäher oder Kleiber leben, und das Rehwild zur Tränke geht.

Historie zum Kirchsteig *):

  • Der Kirchsteig war ursprünglich das Teilstück einer alten Ortsverbindung zwischen Kaisermühl und der Kirche in Müllrose auf dem Weg von Müllrose nach Lindow.
  • Der ursprüngliche Verlauf durch die Sümpfe ist in der Karte von 1835 gelb eingezeichnet, rot ist die ehemalige Gemarkungsgrenze.
  • 1275 stand an der Schlaube bereits eine Wassermühle
  • 1495 wird Kaisermühl erstmals erwähnt „Gore Keyser auf der Bretmühle zu Melrase“ (heute das Gebäude des Hotels Kaisermühle)
  • 1668 teilte der Bau des Friedrich-Wilhelm-Kanals den Ort in zwei Hälften
  • 1679 erschoss der Heideläufer Grunow den Heidereiter Eckert in der Nähe des alten Kirchsteiges.“ Ihm wurde nach einigen Monaten hierselbst der Kopf abgeschlagen und auf einen Pfahl gesteckt, während sein Leib aufs Rad gelegt wurde.
  • 1877 Neubau des „Forsthaus an der Eiche“ – heute Landesbetrieb Forst Brandenburg, BT Müllrose
  • 1877 wurde das Sumpfgebiet wegen des Eisenbahnbaues aufgeschüttet und befestigt
  • Zeitgleich wurde der Kirchsteig Richtung Bahnhof parallel zur Bahnstrecke zum Fahrweg ausgebaut und beidseitig auf 900 m Länge mit Eichen bepflanzt.
  • Es entstand der heutige Verlauf des Kirchsteig (siehe nebenstehenden Kartenausschnitt von 1896/1934).
  • Heute verläuft auf dem Weg, abseits der Autostraße eine Teilstrecke des 630 km langen Oder-Neiße-Radweges.

Vorbereitung:

  • Verkehrssicherungsmaßnahmen im Baumbestand und Untersuchung der Munitionsverdachtsfläche
  • Konstruktionsskizze einer Hütte mit überdachter Öffnung für einen Blick auf den natürlichen Sumpf

Durchführung:

Entfernung des alten Laubes und Freilegung der Fläche

Vorbereitung der Robinienpfähle durch Abschälen der Rinde

Löcher für die Pfähle bei Frost gegraben und Pfähle gesetzt, Verstrebungen eingezogen.

Bau der Dachkonstruktion

  • Bau der Überdachung und Verlegung der Schweißbahnen
  • Fertigung der Rückwände, Einarbeitung der Fenster, Bau der Bänke

Bau und Aufstellung von Informationstafeln mit den Titeln „Der Kirchsteig“ und „Fragen an die Natur“

Polaroid DIGITAL CAMERA

Fertigstellung

zur Vergrößerung bitte das Bild klicken

Quelle:

*) Müllrose – aus den Schicksalen und Kämpfen einer märkischen Landstadt. Frankfurter Abhandlungen zur Geschichte, 10/11, Trowitzsch, Frankfurt/O., Berlin 1934 (überarbeiteter Nachdruck: Verlag Die Furt, Jacobsdorf 2003, ISBN 978-3-933416-45-2.

MOZ Artikel vom 25.06.2013 mit freundlicher Genehmigung der Redaktion Eisenhüttenstadt, Frau Priewisch