Rotwild

Der Rothirsch (Cervus elaphus) ist eine Art der Echten Hirsche.

  • Unter den Hirscharten zeichnet sich der Rothirsch durch ein besonders großes und weit verzweigtes Geweih aus. Dieses als Jagdtrophäe begehrte Geweih entwickeln nur die männlichen Tiere.
  • In Mitteleuropa ist der Rothirsch das größte frei lebende Wildtier. Ursprünglich in offenen und halboffenen Landschaften lebend, findet er sich heute überwiegend in Waldgebieten.
  • Rothirsche nehmen täglich zwischen acht und zwanzig Kilogramm Grünäsung zu sich, je nach Qualität der gefressenen Nahrungspflanzen und Jahreszeit, auch zellulosereiche und nährstoffarme Nahrung wie Baumrinde und Gras werden gefressen.
  • Ausgewachsene Tiere leben außerhalb der Brunftzeit in nach Geschlechtern getrennten Rudeln, sehr alte Hirsche ausnahmsweise auch einzelgängerisch

weibliche Tiere:

  • das Jungtier ist ein „Wildkalb“
  • „Hirschkuh“, jagdlich “ Tier „(englisch „deer“), in der Mehrzahl auch „Kahlwild“, veraltet „Hinde“ oder „Hindin“.
  • Ein „Alttier“ ist ein weibliches Tier, das bereits ein Kalb „gesetzt“ hat.
  • Ein „führendes Alttier“ ist ein Alttier, das von einem diesjährigen Kalb begleitet wird.
  • „Schmaltiere“ sind weibliche Rothirsche im zweiten Lebensjahr, die weder tragend sind, noch Nachwuchs haben.
  • Unfruchtbare oder alte, nicht mehr setzende Hirschkühe nennt man „Gelttiere“.
  • Tragzeit: etwa 32-34 Wochen
  • Setzzeit: Mai/Juni
  • Gesäuge = „Spinne“
  • Lautgeräusch des Tieres = „mahnen“

männliche Tiere:

  • das Jungtier ist ein „Hirschkalb“
  • Männliche Rothirsche werden nach der Endenzahl ihrer Geweihstangen unterschieden. Die Geweihstangen sitzen dabei auf einem kurzen, so genannten „Rosenstock“.
  • Ist die Endenzahl bei beiden Geweihstangen gleich, spricht man von einem geraden, hat eine Stange weniger Enden, von einem ungeraden Ender.
  • Der Geweihaufbau beginnt im März, wird etwa 130 Tage getragen und im Februar/März abgeworfen. Alte Hirsche „fegen“ zuerst die Basthaut und werfen zuerst ab.
  • im ersten Jahr ohne Geweih
  • im zweiten Jahr ein rosenloses Geweih, ohne Verästelungen = „Spießer“, „Rotspießer“, „erster Kopf“
  • im dritten Jahr ein Geweih mit Rosen = „zweiter Kopf“
  • „Feisthirsch“ = Hirsch im Hochsommer
  • „Schneider“ = junger Hirsch
  • „zurückgesetzter“ Hirsch = sehr alter Hirsch
  • Hoden = „Brunftkugeln“
  • Ruf des brunftigen Hirsches = „Röhren“
  • Lautäußerung des Hirsches in der Brunft= „schreien, röhren, orgeln, trenzen, knören, melden“

Weitere jagdliche Bezeichnungen:

  • Fell  = „Decke“, wird in Sommerdecke und Winterdecke unterschieden.
  • Augen = „Lichter“
  • Ohren =  „Lauscher“
  • Hals = „Träger“
  • Schwanz = „Wedel“
  • der helle Fleck am Hinterteil = „Spiegel“
  • Paarungszeit = „Brunft“ im September/Oktober
  • Knopfer, auch Knopfhirsch = Spießer, bei dem die Spieße nur kurz, pfriemenförmig oder abgerundet sind (vgl. Foto)
  • Kolben = das noch mit Bast bedeckte Geweih
  • Kolbenhirsch = ein Hirsch in der Kolbenzeit (in der ihm die Kolben wachsen) = „in der er kolbt“
  • „Mönch- oder Plattkopf“ = oberhalb von der Rosen keine Geweihbildung
  • „Doppelkopf“ = immer weiteres Wachstum des Geweihes ohne abzuwerfen (verletzungsbedingt)

Hinterlauf eines Zwölfenders, im Vergleich rechts ein Knopfer

a Oberrücken, b Ballen, c Hohle, d Schalenwand

Schüsse (außerhalb der Linien Streifschüsse):

2241 × 1811 für größere Ansicht
  • 1 hohe, tiefe, Hinter- und Vorderlaufschüsse
  • a eigentlicher Blattschuss (Lunge, Herz)
  • b Kammerschuss (Lunge, Lungenschlagader)
  • c Leberschuss
  • d Weidwund (großes Gescheide, Milz)
  • e Weidwund (kleines Gescheide)
  • f Hohlschuss (Rückrat, Rippe, oft unberührt)
  • g Schuss durch den Mehr- oder Lendenbraten (Niere)
  • h Wirbelsäulenschuss
  • i Wirbelsäulenschuss
  • k Keulenschuss (Wildbret, Knochen)
  • m Halsschuss
  • p Kopfschuss
  • q Krell- oder Federschuss (Wirbelfortsätze)
Brandenburger Jägertage 2011, Goldmedaille 224,53 Punkte, Landkreis Märkisch Oderland

Jagdsignal*)

„Hirsch tot! Den edlen Hirsch im tiefen Tann‘ nach hoher, herrlicher Pürsch ich mir gewann. Halali!“

Oskar von Riesemann: Riesenthals Jagdlexikon, 2. Auflage, J. Neudamm Verlag 1916

Wikipedia

Es besteht kein urheberrechtlicher Schutz für Jagdsignale (Stand: April 2006), da es sich um überlieferte Weisen handelt, insofern unterliegen die Signale nicht der Abgabenpflicht der GEMA (GEMA-frei).