je nach Bauart in der Forst, in
Industrieanlagen, im Bergbau
wo Rückepferde- und Traktoren nicht
genutzt werden können, wegen der Geländegegebenheiten (nasse Standorte,
Hanglagen) oder um Bodenverfestigungen zu vermeiden (je nach Schutzkategorien,
Zertifizierungen des Waldes)
oft die kostengünstigere Alternative
zu Hubschraubern
Anschaffungskosten sind in Relation zu
den Erlösen zu setzen (je Meter Anlagenlänge sollte mindestens 1 FM Holzertrag
realisiert werden)
auf LKW montierte mobile
Seilkrananlagen mit einem zusätzlichen Kranprozessor
Voraussetzung: für den LKW tragfähige
und gut ausgebaute Abfuhrwege mit Wende- und Holzlagermöglichkeiten
der Kranprozessor des
Gebirgsharvesters arbeitet die als Ganzbäume nach oben transportierten
(Nadel-) Bäume auf, entastet und schneidet sie zu Sortimenten und lagert diese
hinter der Maschine und auf der Böschung ab.
kontinuierliche Holzabfuhr ist
zwingend erforderlich
Solo-Kurzholz-LKW fahren rückwärts an
den Gebirgsharvester heran und laden das heckseitig abgelagerte Sägeholz auf
auf dem an der Wendestelle stehenden
Anhänger wird das geladene Holz umgeladen, der leere LKW dann erneut beladen
Nachteil: hoher organisatorischer
Aufwand, Einsatz spezialisierter Firmen, zu erzielende Holzerntepreise zumeist
nicht kostendeckend
1952-1989 Einsatz der Schweizer
Wyssen-Seilkrane: ausgerüstet mit 24 mm Ø Tragseil, die auf einem Schlitten
befindliche Seilwinde mit 2.000 m Zugseil (9 mm Ø) und 16 PS-V-Motor
(Luftkühlung) war immer an der Bergstation zu montieren. Bei Trassenneigungen
unter 25 % mussten für das Tragseil teilweise Kunststützen errichtet werden,
damit die 4-6 m langen Sägeblöcke bei der Talförderung frei an der Laufkatze
hängen konnten.
Bereits 1953 wurden für kürzere
Rückeentfernungen tragseillose Rückesysteme bei der Rückung aus Blockfeldern
oder Sumpfgebieten angewendet (Hochschleppwerk).
Der VEB Apparatebau und Maschinenfabrik
Aschersleben hatte für den Geräteträger RS 09 als Zwischenachsanbau die
Doppeltrommelseilwinde RW 606 mit 2 x 200 m Seil in einer Kleinserie gefertigt
zur Verwendung als Hochschleppwerk.
ab 1963 Einsatz von 5
Universal-Kurzstreckenseilkrane VLu-4 aus Tschechien,
mit denen sowohl Langholz als auch Schichtholz gerückt werden konnte. Bei
einer
Trassenbreite von 2-3 m und einer Trassenlänge bis 500 m konnten mit 4
Arbeitskräften 17-20 m3 pro Tag gerückt werden. Der Originalantrieb der
Seilkranwinde durch den Kleintraktor T4K-10 wurde auf den stärkern Traktor
IFA-Pionier (40 PS) umgestellt.
1974 im Bezirk Dresden Bildung der
überbetriebliche Arbeitsgemeinschaft zur Schaffung einer Seilrückeanlage und
Entwicklung der Seilrückeanlage Königstein (SRK). Die Doppeltrommelseilwinde
mit Rückholseil machte nun auch die Bergabrückung im einfachen
„Kopfhochverfahren“ (bei am Boden schleifenden Stammenden) möglich. Verwendung
fanden die Doppeltrommelseilwinde zum Traktorenanbau (MTS-82) und Baugruppen
der Beladewinde BW-5 vom VEB Forsttechnik Oberlichtenau. Die gesamte
Seilausrüstung mit Zubehör fertigte der forstliche Rationalisierungsmittelbau
des Bezirkes Dresden.
Die Weiterentwicklung SRK-2 (16 Stück
gebaut) hatte ein größeres Seilaufnahmevermögen der Winde und stufenlos
regelbare Betriebsbremsen des Rückholseiles.
1977 erfolgten die ersten Holzbringungen
mit Hubschraubern im Brockengebiet und im Spreewald
Für kürzere Rückeentfernungen wurden
weitere tragseillose Rückesysteme durch Neuererlösungen realisiert. Dieses
Prinzip des Hochschleppwerks wurde mit der SRK-2 auf Blockfeldern und bei
Bergabrückung über 150-180 m Entfernung im StFB Königstein realisiert. Mit dem
über Rollen laufenden Rückholseil wurde der Lasthaken am Zugseil schnell
wieder auf die Fläche gebracht.
1980 Import von 16 Stück der
Kippmastanlagen Steyr KSK-16 (dreiachsiges LKW-Fahrgestelle mit 5
Seilwindentrommeln) aus Österreich. Der Laufwagen konnte an jeder Stelle des
Tragseiles arretiert und das Zugseil automatisch ausgespult werden.
1982/83 Import von 21 Stück
Kippmastseilkrane Koller K 300, Fahrgestell mit Kippmast, Abspannwinden,
Seilwinden für Trag- und Zugseil, als Basismaschine kamen Traktoren der Reihe
MTS-52/82 zum Einsatz
1985 wurde die Kippmast-Seilrückeanlage S
400 für den Bergauftransport als Anbauanlage für den Traktor ZT 300 von
Forsttechnik Oberlichtenau vorgestellt. Die beiden von der Heckzapfwelle des
ZT 300 angetrieben Seiltrommeln waren für Zug- und Tragseil bestimmt. Für den
Einsatz bei Bergabförderung wurde eine Rückholseilwinde frontal an den Traktor
montiert und von der Frontzapfwelle angetrieben.
1988 wurden mit Seilkrananlagen 300 000 m³
Rohholz gerückt, das entsprach 3% der gesamten Rohholzbereitstellung der DDR
(1989)
1989 waren in 30 Staatsforstbetrieben 15
KSK 16, 21 Koller K 300, mehr als 40 S 400/S 400 U, mehrere SRK Königstein und
einige Wyssen Seilkräne im Einsatz
Waldarbeiter des StFB
Königstein Bezirk Dresden mit Hochschleppwerk *)
Kippmastanlagen Steyr KSK-16/20 im StFB Gotha, Bezirk Erfurt, DDR
*)
Der Spreewald und die sich nördlich
anschließenden Gebiete entstanden in der
Weichseleiszeit. Der Oberspreewald selbst
liegt vollständig im
Baruther Urstromtal, welches die
Schmelzwässer des Inlandeises nach Westen abführte.
Der Unterspreewald liegt in einer
Talung, die entstand, als die Schmelzwässer das Baruther Urstromtal nach
Norden verließen.
Aufgrund der Lage in den Urstromtälern
ist die Landschaft des Spreewaldes extrem flach und nahezu eben. Lediglich
einige Dünen, die nach dem Versiegen der Schmelzwässer aus den Sanden
aufgeweht wurden, ragen vor allem um Lübben und im Unterspreewald aus der
Ebene auf.
Etwas erhöhte und daher nicht
vermoorte Gebiete werden als
Kaupen bezeichnet. Die vielen Nebenarme der
Spree führten zum heutigen Landschaftsbild mit ausgedehnten Vermoorungen und
der Bildung des Klocks (Auelehm),
der Boden ist vom Grundwasser ständig beeinflusst und besteht außerhalb der
Kaupen zu 30 cm - 100 cm aus organischem Material über dem Mineralboden
(Auenüberflutungsmoor).
Die vielen natürlichen Fließe und
künstlich angelegten Kanäle haben eine Gesamtlänge von über 1575 Kilometern,
Hochwasserstände mit fließendem Wasser sind im Winter die Regel.
In den letzten Jahren kam es zudem zu
Sommerhochwasserständen mit stehendem Wasser, was zum Absterben von etwa 270
ha Schwarzerlenbestand führte.
Das
Biosphärenreservat Spreewald hat einen Schwarzerlenbestand von rund 2600 ha. Die
Niederungswälder der Naturschutzgebiete Innerer Ober- bzw. Unterspreewald
bestehen zu 25 % der Waldfläche aus Totalreservat, zu 75 % aus
Naturschutzgebieten.
Der Landeswald (6000 ha) umfasst zudem
2000 ha
PEFC zertifizierte Fläche, auf welcher aus
Bodenschutzgründen die übliche radgetriebene Rücketechnik nicht angewendet
werden kann.
Holzeinschlagsverbot in
mehrschichtigen Beständen in der Brutperiode vom 15. April bis 15. Juni
eines Jahres
die Schleiftrassen schließen sich
durch Nässe und Vegetation innerhalb von 4 Monaten selbst
Bereits vor 1990 wurde auf den
Nassstandorten im Erlenbestand des Spreewaldes mit der Kippmastanlage Steyr KSK-16 das
Holz gerückt.
2007/2008 Kauf eines speziell für die
Spreewaldbereiche konfigurierten
Seilkranes Valentini V 600 M 3 mit Raupenfahrwerk vom Maschinenhandel Franz
Hochleitner
Ausstattung mit 800 Metern Tragseil,
um Holz in der Ebene über eine effektive Entfernung von maximal 730 m
bodenschonend zu rücken.
Hauptproblem für die Seilkrananlage
war der die spezielle Anpassung für den Aufbau auf der Ebene
etwa 20t Gesamtgewicht, 260 PS Motor
mit 4 Gasstufen, Unterbau mit verbreiterten Ketten, 3 Windenanlage,
Teleskopturm (Gesamthöhe 13 m, sieben Elemente), Computer gesteuert,
Funksteuerung mit Zielautomatik bestehend aus Sendern und Empfängern
Trag-, Zug-, und Rückholseilwinde
befördern den Laufwagen
bedient von 2 Forstarbeitern
(Maschinenführer und Anschläger)
geringer Verschleiß, innerhalb 3
Jahren einmalige Erneuerung des Zug- und Rückholseilseiles, Ersatz der Seillängen, welche beim
Umseilen abgetrennt wurden, Akku der Funkgeräte, Schekel, Schockerseile
Schreitharvester Menzi-Muck A 91
Forst, mit Allradantrieb und Harvesterkopf Woody 50, bedient von einem
Forstarbeiter
an Stelle des Harvesterkopfes stehen
verschiedene Löffel und Greifer zur Verfügung, so dass das Baggern von
Längsrabatten im Rahmen der künstlichen Verjüngung der Erle sowie das Räumen
der Spreewaldfließe möglich sind
zusätzliche Ausstattung mit einer
funkferngesteuerten 7-Tonnen-Seilwinde „Adler“ (70 m Seil) am ersten
Auslegersegment des Kranarmes um bei einzelnem Einsatz der Maschine auch
Seilarbeiten im Rahmen der Verkehrssicherung durchführen zu können
Forwarder Ponsse Wisent, bedient von einem Forstarbeiter
Gesamtwert von Schreitharvester, Rückezug und der Seilkrananlage 1,2 Mio. €
Anzusetzende Kosten für Forstarbeiter
und Technik die im Einsatz: 7,20€ pro FM Holzernte, 20€ pro FM für die
Seilkrananlage, 10,50€ pro FM für den Schreitharvester, 7,30€ pro FM für den
Rückezug, Gesamtkosten pro FM 45€
Mit der speziell angefertigten
Pontonbrücke (Jetfloat) wird die Seilkrananlage über Kanäle gesetzt, Tragkraft
70 t, für den Aufbau der 2 Lagen wird etwa ein Tag benötigt.
Trasse wird mit Taschenkompass
eingemessen, max. mögliche Abweichung 2°
Sattelbäume und Endmast werden markiert, dann wird die Trasse geschlagen,
ebenso Randbäume die zur Trasse hängen
Bäume am Rand werden mit Stammfuß zur Trasse geschlagen, der Rest mit Krone
zur Trasse
Breite der Schleiftrasse etwa 3 m,
daraus resultierender Gassenabstand von 80 m
Tragseil Länge: 800 m lang,
22mm Ø (hochverdichtet, mit Seele), rund 12 t Zuglast
Eigenenwicklung ist die
25 m lange Tragseilverlängerung (22 mm Ø): 40 m hinter dem Endmastbaum wird an
zwei Ankerbäume nach hinten abgespannt, um den Mangel an starken Endmastbäumen
auszugleichen und die Zuglast zu verteilen
Zugseil: 800 m lang, 12mm Ø (hochverdichtet), Zuglast der Zugseilwinde 4 t
Verschleißseilspeicher von 90 m Länge
Laufwagen, hat wie die Zugseilwinde eine automatische
Sicherung und Zielautomatik
Rückholseil 1600 m lang, 11mm Ø, umläuft die Fläche 40-50
m von der Trasse entfernt
Montageseil 1600 m lang, 5mm Ø (Dunemaseil),
wird von der Anlage aus über Umlenkrollen um die Arbeitstrasse zur
Rückholtrasse montiert
Sattelbaum benötigen mind. 15-20cm Ø an der Stelle wo das Halteseil befestigt
wird,
Seilmontage auf gleicher Höhe wie die Masthöhe
des Krans, um den Überschlag des Sattels zu verhindern
erster Sattelbaum max. 250 m vom Kran
entfernt
Aufbau des Sattels ungefähr dauert
etwa 3 Std, bei eingearbeiteten Teams 1 - 1 ½ Std.
mit der Montageseilwinde wird der
Überfahrsattel mit dem darauf
montierten Tragseil zur Montagestelle am Baum hinaufgezogen (Gewicht rund
500 kg ), die Abstimmung erfolgt über Handfunkgeräte zwischen Bodenpersonal
und dem Windenführer auf dem Seilkran
Voraussetzung des Montageteams ist die
Ausbildung aller zum Forstmaschinenführer und Zapfenpflücker
körperlich sehr schwere Arbeit im
Baum, der Montierende befindet sich 1-3 Std. auf dem Baum
Abspannseildient als Verlängerung
über Gräben und Dämme und zur Zuglastverteilung
Holzeinschlag motormanuell, Ast- und
Kronenholz verbleibt auf der Fläche
Ganzbaumrückung mit dem Valentini,
Harvester am Hauptweg zum Zersägen der Stämme in die einzelnen Sortimente,
dort Rückung und Transport des Holzes durch einen Forwarder oder Entnahme des
Holzes aus dem Fließ beim Flößen in den Holzhafen
Schema des Seilkranaufbaus, für
Vergrößerung bitte Bild klicken *)
Einrichtungen für die mobilen
Seilkran- und Seilbahnanlagen müssen nach dieser Schrift und im Übrigen den
allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechend beschaffen sein,
betrieben und geprüft werden. Abweichungen sind zulässig, wenn die gleiche
Sicherheit auf andere Weise gewährleistet ist
Persönliche Schutzausrüstungen: Können
Gefahren nicht mit technischen betriebstechnischen Maßnahmen abgewendet
werden, hat der Unternehmer geeignete Persönliche Schutzausrüstung gemäß § 29
Abs. 1 UVV „Grundsätze der Prävention“ (GUV-V A1) zur Verfügung zu stellen.
Diese sind von den Beschäftigten zu benutzen.
Besonderer Dank für die fachliche Beratung
zum Seilkran Valentini im Spreewald an Koordinator Forstwirtschaftsmeister
Bernd Reimann, Landeswaldoberförsterei Lübben
*)Bild
entnommen und nachbearbeitet aus der GUV I-8598
Sicherer Betrieb forstlicher Seilkrananlagen *)Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Band 48;
Technik für den Wald; Eine Retrospektive zur Entwicklung der forstlichen
Verfahrenstechnik und Mechanisierung in der DDR; Herausgeber: Ministerium für
Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL) des Landes Brandenburg; Landesbetrieb
Forst Brandenburg 2011
*) Eberswalder Forstliche
Schriftenreihe Band 17; Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) im
nordostdeutschen Tiefland. Herausgeber: Ministerium für Landwirtschaft,
Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg, Referat Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit; Landesforstanstalt Eberswalde, 2003