Moor

Naturschutzprojekt "Hochmoor Stendenitz"

   
1.  Moore allgemein

1.2 Bedeutung der Moore

1.3 Gefährdung der Moore

2.  Moorschutzprojekt

2.1 Renaturierung/Regenerierung von Mooren

2.2 Rechtliche Grundlagen

3.  Waldmoor Stendenitz

3.1 Pflanzenwelt

3.2 Tierwelt

 

1. Moore allgemein:

  • Voraussetzung für die Entstehung von  Mooren ist eine wasserstauende Schicht, die Gegend muss niederschlagsreich sein und es herrscht möglichst hohe Luftfeuchtigkeit.

  • Die Produktion von Pflanzensubstanzen ist höher als der Verlust durch Zersetzung.

  • Der nasse Lebensraum mit ständigem Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder Mineralbodenwasser bringt Sauerstoffmangel, daraus folgt ein unvollständiger Abbau der pflanzlichen Reste und es bildet sich Torf.

  • Die Anhäufung von Torf an der Oberfläche von lebenden Mooren lässt es höher wachsen, die permanente Wassersättigung hemmt den Abbau organischer Substanzen und begünstigt so die weitere Torfbildung.

  • Moore unterscheiden sich topografisch in Hoch- und Niedermoore, entwicklungsgeschichtlich in Typen, die nach der Art der Bewässerung unterschieden werden und ökologisch.

1.2 Bedeutung der Moores
  • Es bilden sich mehr organische Substanz durch Photosynthese der Pflanzen, als zersetzt und verbraucht wird
  • Produktivität natürlicher Moorpflanzengesellschaften ist hoch:
    nährstoffarme, Regenwasser gespeiste Moore produzieren bis zu 8t/Jahr/ha trockene Pflanzenmasse,
    nährstoffreiche Niedermoore mit Röhricht, Schilf und anderen Pflanzen 16t/Jahr/ha
  • Moore entsprechen damit in ihrer Produktivität den Laubwäldern
  • Moore bestehen zu 95 % aus Wasser, nehmen dadurch eine wichtige Rolle im Landschaftswasserhaushalt ein
  • sind hochwirksame Wasserspeicher, die die Gefahr von Überschwemmungen und Flutkatastrophen vermeiden helfen
  • als natürliche Filteranlagen halten sie Inhaltsstoffe des Wassers, das sie durchströmt, zurück
  • sind wichtige Kohlenstoffspeicher
  • bedecken nur 3 % der Landfläche der Erde, binden jedoch 30 % des CO2

1.3 Gefährdung der Moore:

  • Entwässerung und Wasserregulierung durch land-, forstwirtschaftliche, oder gartenbauliche Nutzung und zur Torfgewinnung

  • Entwässerung durch Anlage von Gräben, Rohrdränungen, Vorflutgräben, durch Fassung von Quellen oder indirekte Flussregulierungen, Entnahme von Trinkwasser

  • Folgen der Grundwasserabsenkung und Auswirkungen der Entwässerungen meist erst nach vielen Jahren im Gesamtausmaß zu sehen

  • Einfluss auf Funktionen und Artenzusammensetzung

  • Torf ist wegen des wassergefüllten Porenvolumens ein labiles Gefüge, Entwässerung führt zur Verringerung des Porenvolumens
    Folge: Sackung des Moorbodens, Abnahme Torfmächtigkeit, Verdunstung des Porenwassers

  • Nach Entwässerung und Belüftung folgt eine sekundäre Bodenbildung, in
    niederschlagsreichere Regionen vererden die Böden, es entsteht ein Krümelgefüge mit nicht mehr sichtbaren Pflanzenresten

  • Gebiete mit geringeren Niederschlägen bilden bei fortdauernder stärkerer Austrocknung humin- und aschereiche, trockene Böden mit Rissen und Klüften, diese Böden trocknen irreparabel aus.

  • sind Böden nicht wieder befeuchtbar entsteht der extremste Moorstandort. Im Unterboden bleibt mineralische Bodensubstanz feucht bis nass, es bildet sich Segregations- bzw. Absonderungsgefüge, das Endstadium der Niedermoorbodenbildung.

  • Böden werden schwer durchwurzelbar mit ungünstigem Wasser- und Nährstoffhaushalt.

2. Moorschutzprojekt
  • rund 220.000 ha Moorfläche liegen in Brandenburg
  • 8% der Waldfläche Brandenburgs sind organische Nassstandorte
  • 10% in gutem Zustand
  • 2% bilden noch Torf
  • die intaktesten Moore liegen im Wald
  • Moore sind einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen
    sind Kohlenstoffsenken und binden 4 mal soviel Kohlenstoff als Wald
  • einige Waldgewässer sind bereits ausgetrocknet, seit 30 Jahren sind die Grundwasserstände in Teilen Brandenburgs bereits deutlich gesunken.
    Hauptursachen: Klimaveränderungen, Meliorationsmaßnahmen, Bergbau, Grundwasser-  und Landnutzungsänderungen,
  • Schwerpunkte Waldmoorschutz-Programm: Waldumbau im Einzugsgebiet der Moore, Entfichtung von Moorrändern, Wiedervernässung von Waldmooren, Moor-“patenschaften“ im Forstbereich, Grundsätze zur Pflege und Entwicklung von Waldmooren („Grüner Ordner“), Monitoring
    Weiterbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Informationssystem DSS-WAMOS (Decision Support System - Waldmoorschutz)

2.1 Renaturierung/Regenerierung von Mooren
  • Waldbauliche Maßnahmen in standortwidrigen Beständen:
    altersunabhängiger Aushieb aller standortfremden Nadelbäume abhängig von Standort, Größe und Form der Fläche, sowie Alter und Art der angrenzenden Bestände, Wiederbestockung durch Naturverjüngung oder Pflanzung von Laubbäumen.
  • Regeneration1) von Niedermooren:                                      nicht so aufwendig, bei Grundwasserversorgung reicht meist das Verschließen der Entwässerungsgräben. Nach jahrelanger landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr für eine Renaturierung geeignet, lediglich als Pufferzone gegenüber weiteren landwirtschaftlichen Nutzungen oder als Feuchtwiese.
  • Regeneration Hochmoor:
    Verschließen der Entwässerungsgräben, Nicht vom Grundwasser versorgt, muss die wasserundurchlässige Schicht verschlossen werden. Der Einfluss von Grundwasser würde den Nährstoffgehalt zu weit ansteigen lassen. Da künstliche Bewässerung ausgeschlossen ist. wäre die
    Förderung des Moorwassers durch Pumpen denkbar.
  • Renaturierung2) und Regeneration:
    Renaturierung ist gegeben, sobald die arttypischen Pflanzen wie die Torfmoose sich wieder ansiedeln, völlige Regeneration erfolgt erst bei den typischen Verhältnisse (Wachstum und die Vertorfung einer Torfmoosdecke)

2.2 Rechtliche Grundlagen
3. Waldmoor Stendenitz
  • Südwestlich von Stendenitz, im "Ruppiner-Stechliner Land", liegt das 2 ha große Naturschutzgebiet „Hochmoor Stendenitz".
  • Oberförsterei Alt Ruppin, Revier Stendenitz, Abt. 2323
  • Abfahrt Stendenitz, Grafendamm
  • rund ums Moor führt der "Ruppiner Radwanderweg" und der "Europäische Fernwanderweg 10"
  • Projekt der Waldarbeitsschule Kunsterspring

 

Fakten:
  • Der vermoorte kleine Toteiskessel entstand im Sander des Frankfurter Stadiums der Weichselvereisung und ist etwa 13.000 Jahre alt.
  • Grundwasserspiegel unter der Muddeschicht, die Bodenbelüftung wird durch hohen Wasserstand gehindert, Ablagerung von Pflanzenresten die nicht zersetzt wurden bilden eine Torfschicht
  • über dieser Schicht Moorpflanzen und Schichtwasser
  • gespeist durch ein Regenwassereinzugsgebiet von ca. 70 ha ist das Moor etwa 2,5 ha groß, mit etwa 13 m tiefem Torfkörper
  • der Torfkörper wächst jährlich um 1 mm
  • die Vegetation setzt sich zusammen aus der torfmoosreichen Fadenseggen-Gesellschaft, der Gesellschaft des Scheidigen Wollgrases auf verfestigtem Torf und den einzelnen Entwicklungsstadien des Sumpfporst-Kiefern-Waldes.

 

 

 

Verlandungsmoor in Kessellage
(nach Hutter et al. 1997)

 

 
Renaturierungsmaßnahmen:
  • Beseitigung von Nadelbaumbewuchs und Jungwuchs von Faulbäumen, um weiteren Wasserentzug zu verhindern
     
  • Mähen der angrenzenden Feuchtwiese

  • Abtrag des Mähguts, um Nährstoffeintrag zu verhindern

  • Erhaltung eines leichten Schirms auf der Fläche zur Beschattung

 
Weitere Projektmaßnahmen:
  • Bau von Nistkästen
     
  • Anlage von Lesesteinhaufen
     
  • Anlage eines Totholzwalles
     
  • Bau von Sitzmöglichkeiten
     
  • Bau von Hinweistafeln
     
  • Weginstandhaltung
   
Ringeln Moorwasserpegel
 
3.1 Pflanzenwelt
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
  • Gattung: Wollgräser
  • Charakterpflanze für Regenmoore
  • trägt mit den faserigen zerfallenden Blätter zur Torfbildung bei
  • Erstbesiedler von vegetationslosen Torfflächen z.B. nach Torfabbau
  • Blütenhüllfäden der Früchte bilden weißen Wollschopf
  • Wuchshöhe bis 60cm
  • wächst auf nährstoffarmen, basen- und kalkarmen sauren Moorböden
  • in Hochmooren in Nordwestdeutschland, Mittelgebirgslagen und Alpenvorland, sowie Renaturierungsgebieten
  • vergesellschaftet mit Torfmoosen und der Moosbeere
  • Moorkäferzikade ernährt sich vom Wollgras
  • in 11 Bundesländern eine gefährdete Art
 
  • Sumpf - Segge (Carex acutiformis)
  • Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
  • in Mitteleuropa weit verbreitet
  • scharfkantig, mehrjährig
  • 30cm – 120cm Höhe
  • Blütenstände bis über 30cm
  • wächst in Großseggenrieden, Zwischenmooren, Feuchtwiesen und Auenwälder
  • bevorzugt nass, nährstoff- und basenreiche mäßig saure Torf- und Tonböden

 

 
  • Pfeifengras (Molinia)
  • Familie: Süßgräser (Poaceae)
  • büschelig wachsendes, horstbildendes Gras
  • die Horste des Blattwerkes, schützen die Erneuerungsknospe im Winter
  • Halme 15 – 120 cm lang
  • Verwendung als Zierpflanze

 

 
 
  • Torfmoose (Sphagnopsida)
  • Klasse: Moose
  • Unterabteilung: Laubmoose (Bryophyta)
  • Gattung: Torfmoose (Sphagnum), auch Bleichmoose genannt
  • Leben in nährstoffarmen, sauren Habitaten
  • wechselfeuchte Pflanzen die entscheidend für die Entstehung von Zwischen- und Hochmooren sind
  • verschaffen sich selbst durch Abgabe von Wasserstoffionen ein saures Milieu, das Konkurrenten im Wuchs behindert.
  • fungieren als Wasserspeicher, können mehr als das 30-fache ihrer Trockenmasse an Wasser zu speichern
  • früher zur Dämmung im Blockhausbau, als Verpackungsmaterial, Brennstoff, wegen der antibakteriellen Eigenschaften für Verbände, als Saugeinlage in "Ökowindeln" genutzt, ein Grund für die Zerstörung großer Hochmoorareale in der "Dritten Welt"
  • alle Arten der Torfmoose genießen mit der FFH-Richtlinien der EU6)  gewisse Schutzmechanismen
  • In der Bundesrepublik Deutschland werden auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ebenfalls alle Torfmoosarten über die Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)7) unter Schutz gestellt und in Folge als besonders geschützte Arten bezeichnet.
 
 
   
  • Goldenes Frauenhaarmoos (Polytrichum commune), Gewöhnliches Widertonmoos oder Großes Haarmützenmoos
  • Gattung: Widertonmoos
  • 10 – 40 cm lange Stängel
  • bevorzugt saure feuchte Standorte, nasse Stellen in Nadelwäldern oder bewaldeten Mooren
  • zu Mooszöpfen geflochten, im Mittelalter als Schiffstau verwendet
  • Moos des Jahres 2010
   
  • Sumpf-Porst (Rhododendron tomentosum, Syn.: Ledum palustre L., Rhododendron palustre)
  • Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
  • weiß blühender immergrüner Strauch
  • 50cm – 150cm hoch wachsend
  • Blütenzeitraum von Mai – Juli
  • Zweige rostbraun filzig behaart
  • wächst auf nassen, torffreien Hochmoorböden
  • enthält giftige ätherische Öle die zu Vergiftungserscheinungen führen
  • giftig für Pferde
  • früher Heilpflanze
 
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
  • Charakterpflanze für Regenmoore
  • 10– 60 cm hoher Zwergstrauch
  • Juli – September Früchte tragend
  • Alter: bis zu 30 Jahre
  • Blätter enthalten Arbutin und Hydrochinon (bis 1,5 %) und sind daher schwach giftig
  • Halbschattenpflanze
  • in Moor- und Bergheiden in humider Klimalage
  • zehrt durch Mykorrhizza8) von Rohhumus
  • Die Raupen zahlreicher Falterarten nutzen die Heidelbeere als Futterpflanze, so u.a. die vom Aussterben bedrohte Weidenglucke, der  Augsburger Bär, oder die Urmottenart Micropterix aureatella.
 
  • Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos, syn. Oxycoccus palustris Pers.)
  • Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
  • Gattung: Heidelbeeren (Vaccinium)
  • niederliegend wachsender Zwergstrauch, Stängel bis zu einem Meter lang, 2 - 6 cm hoch
  • Früchte sind essbar und haben einen süß-sauren Geschmack
  • die Raupe des Moosbeerenspanners (Carsia sororiata) nutzt die Moosbeere als ausschließliche Futterpflanze
 
  • Rosmarinheide (Andromeda polifolia, Syn.: Andromeda rosmarinifolia)
  • Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
    immergrüner ausdauernder Zwergstrauch
  • kriechend, mit aufsteigenden bis aufrechten Zweigen, 15 – 30 cm hoch
  • Blätter 2 - 4 cm lang,  lanzettlich, ledrig, kahl, am Rand nach unten umgerollt, oberseits dunkelgrün, unterseits weißlich bis blaugrün
  • Blüten nickend, zu 2 - 8, in einem lockeren, doldenartigen Blütenstand Krone 5 - 8 mm lang, kugelig bis eiförmig, rosa
  • in Moorgebieten verbreitet
  • besiedelt Heide- und Regenmoore
  • zehrt durch Mykorrhizza von Rohhumus
  • in ganz Deutschland im Bestand gefährdet, auf den Roten Listen der BRD und der Länder als gefährdet bis bedroht eingestuft
  • Blume des Jahres 1991
 
  • Flatter Binse (Juncus effusus)
  • Familie: Binsengewächse (Juncaceae)
  • bevorzugt feuchte, warme, stickstoffarme bis mäßig stickstoffreiche Böden
  • Zeigerpflanze für feuchte bis nasse Standorte
  • die Stängel wachsen starr aufrecht, sind rund und glatt
  • der Blütenstand ist locker ausgebreitet bis seltener kopfig, zusammengezogen und vielblütig
  • Höhe: 30cm – 120cm
  • bildet Horste
  • Bestäubung und Verbreitung durch Wind
  • Halblicht- bis Volllichtpflanze
 
  • Sumpfcalla oder Drachenwurz (Calla palustris)
  • Gattung Calla
  • Unterfamilie Calloideae
  • Familie  Aronstabgewächse (Araceae)
  • Standort: Sümpfe
  • Blütezeit: Juni – September
  • Höhe: 30cm
  • wird durch Schnecken bestäubt
  • die roten Beeren reifen zwischen August und September
  • alle Teile der Sumpf-Calla sind giftig
  • Blume des Jahres 1988
 
 
 
  • Sandbirke (Betula pendula)
  • Gattung: Birken (Betula)
  • einheimische Pionierbaumart
  • besiedelt trockene oder nährstoffarme Böden
  • Höhe: bis 30m
  • Alter: max. 150 Jahre
  • Zweige und Blätter rau
  • Mischbaumart in lichten Wäldern, Mooren, Heiden und Magerweiden
  • die Große Birkenblattwespe lebt vom Saft der Birke
  • Heilpflanze: Blätter, Knospen, Rinde und Saft
  • die Rinde z.B. enthält therapeutisch wirksame Entzündungshemmer (Terpene), tumorhemmende und antiviral wirkende Stoffe, wie Betulin, Betulinsäure und Lupeol.
 
  • Faulbaum (Frangula alnus), Pulverholz
  • Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
  • einheimische Strauchart
  • Höhe: 2 – 3 m, max. 8 m
  • leichter Fäulnisgeruch der Rinde, die Früchte sind kugelige Steinfrüchte
  • bevorzugt feuchte bis wechselfeuchte Böden, meidet Staunässe
  • bildes Mykorrhizza
  • Beeren, Blätter und frische Rinde sind giftig
  • Heilpflanze: Rinde wird medizinisch als Abführmittel genutzt, Holzkohle aus Faulbaum wurde zur Herstellung von Schwarzpulver verwendet
 
 
3.2 Tierwelt
  • Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris teleius, syn. Maculinea teleius) oder Großer Moorbläuling
  • Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
  • nur noch auf wenigen Moorflächen zu finden, gefährdet und daher in der "Roten Liste"
  • wichtigste Nektarpflanze der Falter ist der Große Wiesenknopf
  • Eiablage ausschließlich auf geschlossenen Blütenköpfen des Wiesenknopfs
  • wird als Raupe von der Trockenrasen-Knotenameise (Myrmica scabrinodis) adoptiert und lebt dort räuberisch von der Ameisenbrut
 
  • Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)
  • Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
  • Bewohner der Feuchtwiesen am Rande der Moore
  • naher Verwandter: Torfwiesen-Scheckenfalter (Melitaea neglecta)
  • dieser in ganz Deutschland nur an 4 Standorten bekannt
  • 1962 entdeckt
  • im Cheiner Torfmoor bei Salzwedel am häufigsten
  • bevorzugt kräuterreiche Wiesen
  • auf der Roten Liste
 
  • Hochmoorgelbling oder Zitronengelbe Heufalter (Colias palaeno)
  • Familie der Weißlinge
  • lebt nach der Eiszeit auf Kälteinseln
  • frisst als einzige Pflanze im Raupenstadium die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)
  • braucht blütenreiche Wiesen
  • stark gefährdet, Rote Liste
 
 
  • Frühe Adonislibelle oder auch Frühe Adonisjungfer (Pyrrhosoma nymphula)
  • neben der Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum) die einzige rote Kleinlibellenart in Deutschland
  • bevorzugt moorige Tümpel, Seen, dichte Ufervegetation
  • wie alle heimischen Libellen unter Naturschutz
 
  • Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda)
  • Art: Segellibellen (Libellulidae)
  • Gattung: Moosjungfern (Leucorrhinia)Gelbe und
  • rote Hinterleibsflecken und dunkelrote Flügelmale
  • in Hochmooren und Verlandungszonen von Moorseen im Norden und Osten Deutschlands vorkommend
  • Eier in Torfmoosen
  • bundesweit als stark gefährdet

 

 
  • Moorfrosch (Rana arvalis)
  • Gattung: Echte Frösche
  • Vorkommen in Nord- und Ostdeutschland,  insbesondere im Nordostdeutschen Tiefland
  • Lebensräume mit hohem Grundwasserstand wie Zwischen/Niedermoore, Weichholzauen
  • zur Paarung Männchen blau gefärbt
  • Rote Liste
  • FFH-Richtlinie Anhang IV: streng zu schützende Art
  • BNatSchG: streng geschützt
 
  • Mooreidechse (Zootoca vivipara; vormals Lacerta vivipara), Wald- oder Bergeidechse
  • Familie Echte Eidechsen (Lacertidae)
  • in Mooren, Heiden, Grasflure, Steinbrüchen, Sandgruben und Dünen vorkommend
  • lebendgebärend
  • ernähren sich von Spinnen, Hundertfüßern, Heuschrecken, Ameisen, Fliegen, Pflanzenläusen und Zikaden
  • gehören zum Beutespektrum von Schlangen, Greifvögeln, Mardern und Wildschweinen
  • BNatSchG: besonders geschützt
    BArtSchV9): besonders geschützt
 
  • Kreuzotter (Vipera berus)

  • Giftschlange aus der Familie der Vipern (Viperidae)

  • 50 - 70 cm lang

  • Grundfärbung der Kreuzotter sehr variabel, auffällig ist ein dunkles Zickzack-Band auf dem Rücken, auch einfarbig

  • im Norddeutschen Tiefland besonders in Heidegebieten zu finden

  • an Waldrändern, Mooren, Heiden, feuchte Niederungen, bevorzugt starke Tag-Nacht-Temperaturschwankung und hohe Luftfeuchtigkeit

  • frißr vor allem Kleinsäuger, Eidechsen und Frösche

  • Biss in der Regel nur für Kinder und alte Menschen gefährlich.

  • BArtSchV Anlage 1

  • BNatSchG: besonders geschützt

  • Rote Liste: stark gefährdet

 
  • Birkhuhn (Lyrurus tetrix oder auch Tetrao tetrix)
  • Familie: Fasanenartige (Phasianidae)

  • Unterfamilie: Raufußhühner (Tetraoninae)

  • Gattung: Birkhühner (Lyrurus)

  • auffälligstes Tier im Moor, an Moorrändern
  • in Deutschland nahezu ausgestorben, der deutsche Bestand wird auf etwa 2000 Tiere geschätzt (Stand 2010)
  • in Brandenburg Bestand im Zschornoer Wald
  • Balz März/April
  • ganzjährige Schonzeit
  • Vogel des Jahres 1980
  • Rote Liste: stark gefährdet
 
  • Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria)
  • Familie Regenpfeifer (Charadriidae)
  • seltenster Moorvogel, 2002 wurde der Brutpaarbestand in Deutschland auf nur noch 12 Paare geschätzt
  • bevorzugt offene, übersichtliche Regenmoorflächen mit einer maximal 5 - 6 cm hohen Rasen- und Zwergstrauchvegetation
  • wichtige Rastplätze der Zugvögel sind in Brandenburg im Oderbruch
  • in Mai – August mit goldfarbenem Rücken
  • Vogel des Jahres 1975
  • BArtSchV Anlage 1: streng geschützt
 
  • Bruchwasserläufer (Tringa glareola)
  • Familie Schnepfenvögel (Scolopacidae)
  • Gefieder braun – dunkelbraun, Bauchseite weißlich
  • lokal vorkommender Brut- und Sommervogel
  • brütet bevorzugt in Hochmooren mit einem geringem Baumbestand
  • Bestandsrückgang in Mitteleuropa durch Zerstörung der Hochmoore mittels Entwässerung, industriellem Torfabbau und durch Aufforstung von Mooren
  • in Deutschland vom Aussterben bedroht
  • Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie10): zu ihrem Schutz sind Vogelschutzgebiete auszuweisen
 

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1) Regeneration = Erholung von naturnahen Lebensräumen zur alten Funktionsfähigkeit

2) Renaturierung = Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen zur Regeneration

3) Rekultivierung = Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen auf unfruchtbar gewordenen Böden
4) am 1.3.2010 in Kraft getretenen Fassung

5) In der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Mai 2004 (GVBl. I S. 350), zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 9 des Gesetzes vom 15. Juli 2010 (GVBl. I Nr. 28)

6) RICHTLINIE 92/43/EWG DES RATES vom 21. Mai 1992, Fassung 2007

7) BGBl. I 2005, 264 - 285

8) Mykorrhiza = Wurzelpilze

9) Bundesartenschutzverordnung vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896), zuletzt durch Artikel 22 des Gesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) geändert

10) RICHTLINIE DES RATES vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten
(79/409/EWG) (ABl. L 103 vom 25.4.1979, S. 1) Stand: 1.1. 2007

 

 

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  • Quelle: Wikipedia, Wikimedia

 

  • Rosmarinheide, Weibchen einer Moorkäferzikade fotografiert von Elke Freese

  • Samenpapsel Frauenhaarmoos fotografiert von Kristian Peters

  • Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling fotografiert von Anett Richter

  • Wachtelweizen-Scheckenfalter fotografiert von Seppo Nurmi

  • Hochmoorgelbling fotografiert von Martin Bjerg

  • Hochmoor-Mosaikjungfer fotografiert von Arnold Sennhauser

  • Frühe Adonislibelle fotografiert von Soebe

  • Nordische Moosjungfer fotografiert von Christian Fischer

  • blauer Moorfrosch fotografiert von Piet Spaans

  • Mooreidechse fotografiert von James Lindsey

  • Kreuzotter fotografiert von Zdeněk Fric

  • Birkhuhn fotografiert von Aconcagua

  • Goldregenpfeifer fotografiert von Quirin Herzog

  • Bruchwasserläufer fotografiert von J.M.Garg
     

 


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