In Mitteleuropa ist es
der häufigste und gleichzeitig kleinste Vertreter der Hirsche (Cervidae).
Ursprünglich
Waldrandzonen und -lichtungen bewohnend, sucht es in Folge der Anpassung an
die menschlichen Eingriffe in seinen Lebensraum auch auf offener, fast
deckungsloser Agrarsteppe seine Nahrung
Rehe sind Wiederkäuer,
die bevorzugt eiweißreiches Futter äsen. Während des Sommerhalbjahrs lebt
das Reh meist einzeln oder in kleinen Gruppen, bestehend aus einer Ricke und
ihren Kitzen, im Winter bilden sich Sprünge, die meist nicht mehr als drei
oder vier Tiere umfassen. Rehe, die in der offenen Agrarlandschaft leben,
bilden aber auch Sprünge von mehr als zwanzig Individuen.
Das
Sibirische Reh (Capreolus
pygargus) eine eigenständige Art, Sibirisches und Europäisches Reh
trennten sich als Arten vor etwa 3 Millionen Jahren.
männliche Tiere:
Rehbock oder auch nur Bock (adult)
im zweiten Lebensjahr Jährling
oder Jährlingsbock
jagdliche wird das Geweih meist
als Gehörn, gelegentlich auch als Krickl oder Gewichtel bezeichnet
nach der Endenzahl auch als
Sechserbock (drei Geweihenden), Gabelbock (zwei Geweihenden), Spießbock
oder Spießer (Geweihstange ohne Verästelung)
weibliche Tiere:
Ricke, in Süddeutschland und
Österreich auch Geiß (adult)
Jungtiere werden in ihrem ersten
Lebensjahr als Kitze bezeichnet, wobei zwischen Bock- und Rickenkitzen
unterschieden wird
Im zweiten Lebensjahr werden
weibliche Rehe Schmalrehe genannt.
Die Brunftzeit der Ricke dauert
nur etwa vier Tage, ältere und konditionell starke sind früher als junge
und schwach veranlagte paarungsbereit.
Bei älteren Ricken beginnt der
Brunftzeitraum etwa 67 Tage nach der Geburt ihres Kitzes.
zwei runden bis ovalen Stangen,
durchschnittlich 15 - 20 cm lang
im Normalfall besteht eine Stange aus
einer so genannten Augen- oder Vordersprosse sowie dem eigentlichen
Stangenende, auch Mittelsprosse genannt, und einer in der Höhe zwischen
beiden liegenden Hintersprosse
Das Geweih einjähriger Böcke ist meist
als einfacher, unverzweigter Spieß ausgebildet. Seltener kommen bereits bei
Einjährigen die für zwei- und mehrjährige Böcke typischen Stangen mit
jeweils zwei beziehungsweise drei Sprossen vor.
das erste Gehörn wird nach dem Fegen der
Haut im Dezember bis Januar abgeworfen und beginnt dann neu zu wachsen
in den Folgejahren wird nach dem Fegen
des Bast von Oktober bis November abgeworfen und beginnt sofort neu zu
wachsen.
die Wachstumsphase des Geweihs beträgt
etwa 60 Tage
es kann bis zu 600 g wiegen
a Augen- oder Vordersprosse
b Mittelsprosse
c Hinter- oder Endsprosse
d Stange
e Rose
f Perle
g Furche
Jagdliche
Bezeichnungen
Fell = "Decke",
wird in Sommerdecke (rötlichbraun) und Winterdecke (graubraun) unterschieden.
Augen = „Lichter“
Ohren = „Lauscher"
Schwanz = "Wedel“
der weiße Fleck am Hinterteil =
„Spiegel“, an der Form des Spiegels kann man das Geschlecht erkennen: bei
der Ricke ist es herzförmig, beim Bock nierenförmig
Paarungszeit = "Brunft", in
Mitteleuropa etwa von Anfang Juli bis ins zweite Drittel des August, nach
milden Wintern tendenziell früher als nach langen und kalten
Ruf der brunftigen Ricke =
„Blatten“
Blattzeit =
Lockjagd auf den
Rehbock Ende Juli bis
ins zweite Drittel des August
Fährte in ruhiger Bewegung,
darunter (verkleinert) auf der Flucht
Besonderheiten im Skelett des
Rehwildes
Das Reh gehört zur Unterfamilie
der
Trughirsche (Capreolinae).
Die Gattung Capreolus ist im Bereich der Unterfamilie sehr stark
isoliert und weist keine deutlichen engen Verbindungen zu irgendeiner
anderen heute lebenden Gattung auf.
a Knie
b Handwurzel (Carpus), fälschlich
als Knie bezeichnet
c
Metacarpus, entstanden aus der
Verwachsung des Mittelhandknochens des 3. und 4. Fingers
* Es besteht kein urheberrechtlicher
Schutz für Jagdsignale (Stand: April 2006), da es sich um überlieferte Weisen
handelt, insofern unterliegen die Signale nicht der Abgabenpflicht der GEMA (GEMA-frei).