Holzernteverfahren

teilmechanisiert und vollmechanisiert

 

Teilmechanisiert:
  • Teilmechanisierte Holzernte ist eine Kombination von vollmechanisierter Holzernte und motormanueller Holzernte
  • Kann seilwindenunterstützt erfolgen, oder als Kranlinienverfahren
  • Ist vielseitig anwendbar (sowohl in Mischwälder als auch Monokulturen)
  • Eingesetzt bei zu großen Rückegassenabständen
  • Bäume, die nicht in der Reichweite des Harvesters liegen werden motormanuell gefällt
  • Weitere Aufarbeitung durch Harvester möglich.
  • Bestand am Waldrand, schwere Randbäume mit sehr dicken Ästen motormanuell
    gefällt und entastet (weitere Aufarbeitung durch Harvester)
  • geringe bis mittlere Investitionskosten bei guter Leistung
  • intensive Schulung nötig

Bodenbelastung:

  • Geringe Bodenverdichtung im Bestand beim Fällen und Vorrücken
  • Bodenverdichtung in den Rückegassen
  • hohe Bodenverschmutzung durch Motorsäge

Bestandesschäden:

  • Bestandespfleglich, da Fallrichtung kontrollierbar
  • Schäden an Rinden und Wurzeln beim Fällen, (Vor)Rücken
  • Beeinträchtigung der Verjüngung durch Zerdrücken, Abreißen
  • Schäden an Wurzeln in Rückegassen durch Forwarder/Kran

Waldstruktur:

  • Einsetzbar in Mischwäldern sowie Monokulturen
  • Keine dichte Erschließung nötig
Windwurfaufarbeitung:

Gründe für eine teilmaschinelle Aufarbeitung:

  • Schlechte Begehbarkeit der Fläche
  • Holz in Spannung
  • Bäume im Verhau
  • Angeschobene Bäume
  • Hängende Kronteile
  • Wipfellose Schaftstücke
  • Umschlagender Wurzelteller
  • Gesplittertes Holz

Der Forstwirt übernimmt nur Abtrennen des Stammes vom Wurzelstock, bei zu großer Spannung kann der Stamm durch das Harvester Aggregat gesichert werden.

 

Vollmechanisiert:
  • Vollernter (Harvester) fährt in den Waldbestand, fällt im Einmannverfahren ausgewählte Bäume am Stammfuß
  • Einsatzbereich nur rentabel bei guter Feinerschließung (Reichweite Kran 10m), für großflächige Monokulturen (Nadelholz)
  • In den nächsten Arbeitsschritten wird der Baum umgelegt, entastet und in einzelne Stammabschnitte zerteilt
  • Ein multifunktionales Arbeitsgerät (Harvesterkopf) erledigt diese Arbeiten
  • Die einzelnen Blöcke werden von einem Schlepper (Forwarder bzw. Rückezug) aufgeladen zum Holzplatz transportiert (Lagerung des Holzes)
    Rundholz-LKW holt diese ab
  • Hohe Investitionskosten und intensive Schulung nötig, erzielt aber eine hohe Leistung.

Bodenbelastung:

  • Harvester: 25 bis 33 t, 60 % - 80 % der max. Bodenverdichtung beim ersten Befahren (irreversibel)
  • unabhängig von den Jahreszeiten Spurrillengefahr und Bodenverschmutzung durch Harvesterkopf

Bestandesschäden:

  • Schäden im Bestand sehr gering, da Ernte vollständig kontrolliert
  • Rindenverletzungen nur in den Rückegassen
  • Schäden an Wurzeln in Rückegassen durch Forwarder/Kran/ Harvester

Waldstruktur:

  • Bevorzugt einsetzbar in Monokulturen
  • Sehr dichte Erschließung nötig (Gassenabstand: 20 Meter)

Wie wird das Holz vermessen und der Ertrag bestimmt?
  • Harvester sind mit spezieller Messelektronik ausgestattet, diese ermöglicht genaue Bestimmung des Holzdurchschnitts und der Länge der einzelnen Blöcke.
  • Zusätzlich kann der Maschinenführer die Einteilung des Holzes vornehmen, dieses geschieht mittels Knopfdruck während der Verarbeitung der Stammabschnitte.
  • Durch Vermessung und Klassifizierung kann der voraussichtliche Ertrag (abhängig von den Handelspreisen) schnell ermittelt werden, die vom Sägewerk oder Holzabnehmer bemessenen Mengen sind kontrollierbar.

Räumung bzw. Durchforstung nach Borkenkäferbefall:
  • Bei Käferbefall ist schnelles Handeln erforderlich
  • Bei Befall von Einzelbäumen und bei kleineren Käferlöchern motormanuell.
  • Bei flächigem Befall unter Harvester Einsatz.
  • Die Rückung des Holzes erfolgt immer zeitnah oder es arbeitet auf einer Fläche mindestens ein Maschinenpaar (ein Harvester und ein Rückezug).
   
   
   

Besucherzaehler