Holzernte-Maschinen, die
halbautomatisch Fällung, Entastung und Sortimentsbildung durchführen.
Werden gleichzeitig die Äste zu
Hackschnitzeln zerkleinert, spricht man von einem Hackschnitzelharvester.
Einsatz:
Harvester benötigen große,
zusammenhängende Flächen mit einheitlichem Baumbestand um rentabel zu arbeiten
in Skandinavien seit Beginn der 1980er
Jahre eingesetzt.
ab 1985 setzten sich erste
Vollerntemaschinen in der DDR durch*)
die Orkantiefs Vivian und Wiebke
(1990), vor allem aber Kyrill (2007) sorgten für die Verbreitung der
vollmechanisierten Schadholzaufarbeitung in der BRD
Einsatzbereich liegt in Erst- und
Zweitdurchforstungen
optimaler Baumdurchmesser für diese
Maschinen etwa 15 cm und als maximaler 35 cm.
Als Leistung abhängig von
Baumdimension, 3 - 5 fm pro Stunde
Aus Amortisationsgründen sollte die
Jahresleistung nicht unter 7000 fm betragen.
Mittelklasse-Harvester:
70 bis 140 kW (95 - 190 PS)
noch in der Erstdurchforstung
einsetzbar, haben aber Haupteinsatzbereich in den Folgedurchforstungen und
schwachen Endnutzungen
optimale Baumdurchmesser liegt bei 20 cm und max. 45 cm
Stundenleistung etwa 4 bis 8 fm (Jahresleistung mind. 15.000 fm)
Großharvester:
über 140 kW (über 190 PS)
sind für Lichtungshiebe und Endnutzungen konzipiert
optimaler Baumdurchmesser 30 cm, max. 65 cm (Jahresleistung mind. 20.000 fm)
Bruunett-Forwarder (vermutlich Typ
Mini 678), hier ohne Rungenaufbau und mit Harvesterkopf am Kran im Einsatz
in Thüringen, 1988*)
haben Radfahrwerk und können 4-, 6-
oder 8-rädrig sein
Raupenharvester:
auf jeder Seite ein Kettenlaufwerk, mit
Ausnahme des Valmet 911.1 X3M,der beidseitig zwei Kettenlaufwerke hat und
damit auch am Hang besonders bodenschonend arbeitet
Rad/Schreitharvester:
sind für Holzernte adaptierte
Schreitbagger aus dem Baugewerbe, ursprünglich zwei Räder und zwei
Schreitpratzen, neuen Modelle meist vierrädrig
Räder dienen der Fortbewegung im befahrbaren Gelände, am Steilhang zusätzlich
einen Schreitfuß, der am Kranende montiert ist (Menzi-Muck)
Fahr-/Schiebeharvester:
"Highlander" vier gleichgroße, separat
lenkbare Räder (Hinterräder an 2,5-m-weit ausschiebbaren Teleskopen montiert)
wendiger als Rad-, Raupen- oder Schreitharvester
Geringere Kosten, da
Raupenharvester und Schreitharvester auf Basis von Baumaschinen entwickelt
wurden, die in hohen Stückzahlen produziert werden, Radharvester hingegen
wurden rein für die Forstwirtschaft entwickelt und werden in geringerer
Stückanzahl produziert.
Leistung:
Leistung wird in der Regel in
Festmeter pro Betriebsstunde gemessen.
Bei Bestandespflege mit schwachen
Baumdimensionen wird wegen geringen Festmeterleistung nach Arbeitsstunde oder
nach Hektar bezahlt
Daneben gibt es auch den Begriff
Jahresleistung oder Leistung innerhalb der gesamten Nutzungszeit eines Gerätes
in Jahren oder der gesamtem Nutzungsdauer in Stunden. Diese Leistungsdaten
sind wichtige Kenngrößen für innerbetriebliche Kostenrechnungen. Drei Bereiche
sind für die Leistung maßgeblich.
für optimale Leistung müssen
Motorleistung, Eigengewicht, Leistungsanspruch des Fahrwerkes, Kranreichweite,
Hubmoment und Harvesteraggregat aufeinander abgestimmt sein
Vorteilhafter sind Leistungsreserven,
statt Motor zu überlasten
Zur optimalen Nutzung der verfügbaren
Kraft bedienen sich heutzutage nahezu alle Erzeugerfirmen des so genannten
Load-Sensing-Systems, dass die Kraft computergesteuert dorthin lenkt, wo sie
gerade benötigt wird. Das ist besonders in Hanglagen wichtig, wo mehr Kraft
für das Fahrwerk verfügbar sein muss als für Kran und Aggregat.
In erster Linie vorausgehende Planung
und deren Umsetzung
insbesondere das Können des Fahrers,
speziell für den steileren Bergwald, hier dürfen nur erfahrene Fahrer in der
Kabine sitzen, soll die Arbeit nicht ineffizient und gefährlich sein.
Harvesterbedienung beansprucht den
Fahrer mental sehr, vergleichbar einem Flugzeugpiloten. Deshalb soll jeder
Fahrer die Pausengestaltung für sich entscheiden können.
Um den eigenen Rhythmus zu finden,
braucht es mehrere Wochen, um die Maschine voll zu beherrschen etwa 1000
Einsatzstunden.
1)
Axel Bader: Wald und Krieg: Wie
sich in Kriegs- und Krisenzeiten die Waldbewirtschaftung veränderte, Die
deutsche Forstwirtschaft im Ersten Weltkrieg [Taschenbuch]
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek 2012, S. 154
2)
Bundesarchiv Bild 183-1988-1221-011
ADN-ZB Ludwig-21.12.1988-pe Bez. Erfurt: Wettbewerb- Die Mitarbeiter des
Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Gotha rufen auch 1989 die 76
Forstwirtschaftsbetriebe der DDR zum Wettbewerb auf. Im Revier Tambach-Dietharz
steht den Forstleuten zur Erfüllung ihrer Ziele eine selbstfahrende
Spezialmaschine zur Verfügung, die in einem Arbeitsgang Bäume fällt,
transportiert, entastet und auf Länge schneidet. 1989 sollen der Volkswirtschaft
und der Bevölkerung 144 200 Kubikmeter Rohholz zur Verfügung gestellt werden,
3,6 Prozent mehr als 1988.